Alterskapitalbildung ist eine der wichtigsten wirtschaftlichen Herausforderung während der Erwerbsphase. Der Staat ist nicht in der Lage, das gesetzliche Rentensystem auskömmlich zu gestalten. Die Förderung der Kapitalbildung von Arbeitnehmern hat sich in den letzten Jahren jedoch gravierend verbessert. Sie besteht insbesondere aus folgenden Komponenten:
Steuerliche Förderung
Als Arbeitnehmer haben Sie einen Anspruch auf Umwandlung Ihres Entgelts von bis zu 4% der sogenannten Beitragsbemessungsgrenze zur Rentenversicherung (West) („BBG RV (West)“) in eine betriebliche Altersvorsorge (in 2023 also bis zu 292,- Euro/Monat). Wenn Ihr Arbeitgeber es zulässt, sind sogar Entgeltumwandlungen von bis zu 8% der BBG RV (West), also bis zu 584,- Euro/Monat.
Dabei werden die Beiträge „nachgelagert“ versteuert, das heißt in der Ansparphase werden keine Steuern fällig. Sobald die Leistung abgerufen wird (in Form einer Kapitalauszahlung oder einer Rente) wird sie mit dem dann zutreffenden persönlichem Einkommensteuersatz versteuert.
Daraus resultieren zwei gravierende Vorteile: Die zunächst nicht gezahlten Steuern werden kapitalbildend und rentierlich angelegt. Sie tragen wegen des Zinseszins-Effektes ganz erheblich zum Aufbau von Altersvermögens bei. Darüber hinaus gilt grundsätzlich, dass Arbeitnehmer während der Erwerbsphase, in der dieser Effekt realisiert wird, einen höheren Steuersatz haben als in der Rentenphase. Steuern werden also nicht nur später, sondern dann auch noch in geringerer Höhe fällig. Der hieraus resultierende Vorteil ist erheblich.
Sozialversicherungsvorteile
Wenn Ihr Einkommen nicht oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze zur Sozialversicherung liegt, kommt zu den Vorteilen der nachgelagerten Besteuerung noch die Sozialversicherungsfreiheit der Beiträge hinzu. Das bedeutet nicht selten, dass jeder angeparte Euro nur zur Hälfte aus dem Nettoeinkommen kommt.
Auch hier gilt, dass dafür die Leistung sozialversicherungspflichtig ist. Der Vorteil resultiert nun wieder aus zwei Effekten: Die gestundeten Sozialversicherungsbeiträge werfen Rendite ab und die Beitragshöhe wird bei Leistungsbezug niedriger sein, wenn keine Arbeitslosen- und Rentenversicherungsbeiträge mehr fällig sind.
Bezüglich Kranken- und Pflegeversicherung wiederum hat der Gesetzgeber einen Freibetrag bzw. eine Freigrenze eingeführt, was den positiven Effekt der „nachgelagerten Verbeitragung“ steigert.
Die Sozialversicherungsersparnis im Rahmen der Entgeltumwandlung verringert die gesetzliche Rente, weil deren Höhe von den gezahlten Beiträgen abhängt. Wie groß (gering) dieser Effekt ist, lässt sich am besten mit einer individuellen(!) Beispielrechnung zeigen. Arbeitnehmer, deren Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze liegt realiserien keinen Sozialversicherungsvorteil, wegen des damit verbundenen höheren Steuersatzes aber überdurchschnittliche Steuervorteile.
Zulagen
Sozialversicherungspflichtige Arbeitnehmer sparen bei der Entgeltumwandlung auf der Beitragsseite nicht nur ihre eigenen Sozialversicherungsbeiträge, sondern erhalten darüber hinaus noch einen Arbeitgeberzuschuss. Dieser beträgt mindestens 15% des geleisteten Beitrags, sofern der Arbeitgeber Sozialversicherungsbeiträge spart.
Diese 15%, zu denen eventuell noch weitere Arbeitgeberzuschüsse hinzukommen, sind ein weiterer signifikanter Hebel zur Verbesserung der Rendite einer betrieblichen Altersvorsorge. Wie hoch der darauf entfallende zusätzliche Zinseszinseffekt ist, hängt vom Einzelfall ab.
Welche Ergebnisse sich konkret ergeben, können Sie mit unserem Rechentool ermitteln. Gerne klären wir für Sie, ob Ihr Arbeitgeber eine speziell auf seine Versorgungsordnung zugeschnittene Version (bspw. individuelle Tarife oder Zulagen) zur Verfügung stellen möchte.
Rechnen Sie schnell und einfach mit Ihren Zahlen
Rabatte
Im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge bieten viele Anbieter rabattierte Tarife in Form von sogenannten Gruppenverträgen an. Arbeitnehmer, denen der Arbeitgeber die Auswahl Ihres Direktversicherers überlässt (für andere Durchführungswege gelten diese Aussagen entsprechend), erhalten via bAVplus auch bei Einzelverträgen Rabattvorteile.
Die Kombination aus Steuer-, Sozialversicherungs-, Zuschuss- und Rabattvorteilen macht die betriebliche Altersvorsorge zu einem der besten Bausteine für die Bildung von Alterskapital.
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